Das Institut

Unser Institut

Auf der Basis der Prämissen und Konzepte von Milton Erickson, dem Begründer der modernen Hypnotherapie und Gunther Schmidt, dem Begründer der hypnosystemischen Konzepte, bietet das Hypno-Synstitut – Wien Referent*innen aus dem In- und Ausland, die diese Ansätze leben und weiterentwickeln, einen Rahmen dies hier in Wien zu präsentieren und interessierten Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen professionellen Kontexten anzubieten. Dieses Denken und diese Überzeugungen werden nicht nur in der Weiterbildung “Klinische Hypnose nach Milton Erickson”  oder der Hypnosystemischen Fortbildung, sondern auch im Bereich der offenen Seminare gelehrt – sie fließen in Lernklima und Lernkultur ein, die am Hypno-Synstitut – Wien gelebt werden.

Das Hypno-Synstitut – Wien ist Gründungsmitglied der MEG – Österreich, des Dachverbandes für Klinische Hypnose in Österreich, ein vom ÖBVP zertifiziertes Weiterbildungsinstitut und eine Weiterbildungseinrichtung nach den Kriterien von sysTelios Transfer. Der Großteil der offenen Seminare und auch die Supervisionen sind daher im Rahmen des Curriculums für Klinische Hypnose, aber auch für andere Fort- und Weiterbildungen anrechenbar.

Das Team

Martina Gross

Psychotherapeutin, Lehrtherapeutin, Supervisorin, Referentin, Gründerin vom Hypno-Synstitut & Co-Gründerin vom Hypnosystemischen Erlebnisraum

Hypnotherapeutische und vor allem auch hypnosystemische Konzepte nach Gunther Schmidt und Mechtild Reinhardt sind seit vielen Jahren meine innere Heimat.

Das Menschenbild, der Zugang zu sogenannten Problemen und Lösungen, das damit im Zusammenhang stehende Weltbild und die Art und Weise wie aus diesem Denken heraus psychotherapeutische oder beratende Haltungen, Interventionen und Angebote entwickelt werden, ermöglichte mir nicht nur ein zumeist mit Freude und Genuss erfülltes Arbeiten mit meinen Klient*innen sondern eröffnete mir, auch für mich selbst, einen wertschätzenden und wohlwollenden Umgang mit all meinen Stärken und Schwächen. 2010 gründete ich das Hypno-Synstitut – Wien und habe damit meiner inneren Heimat auch einen äußeren Ort gegeben. Ich freue mich, dass Sie sich für die hypnotherapeutischen und hypnosystemischen Angebote am Hypno-Synstitut – Wien interessieren und wünsche viel Freude beim Stöbern.

“Das Kennenlernen der Methode hat mein Leben und meine Arbeit grundlegend verändert. Diese Methode kann nicht mit Büchern alleine gelernt werden, diese Methode braucht, dass wir sie erleben und spüren.”

Lena Happl

Assistentin der Geschäftsführung vom Hypno-Synstitut, Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision - Systemische Psychotherapie

In den vergangenen Jahren ist das Hypno-Synstitut mein berufliches Zuhause geworden. Ein Zuhause, das mich direkt nach der Universität 2019 gefunden hat und auf meiner Wanderung zur Psychotherapeutin nicht nur begleitet, sondern liebevoll Schritt für Schritt mit Inspiration und Neugierde versorgt hat und mich eine Haltung mir selbst, dem Leben und Menschen gegenüber erfahren und erleben hat lassen, die die Welt für mich zu einer faszinierenden und bunten Welt macht.

„Die Hypnosystemik ist für mich viel mehr als bloß eine Methode. Sie ist für mich eine Haltung, die es mir ermöglicht, in einer Weise den Menschen, der Welt und mir selbst zu begegnen, in der alles sein kann und nicht sein muss. In der ich die Welt bunt und viel-seitig erleben kann und die mein Erfahren von Neugierde hat aufblühen lassen.“

Die Methode

© Barbara Albertina Bernhardt

Das Erickson’sche Unbewusste

Die klinische Hypnose nach Milton H. Erickson unterscheidet sich von einer damals traditionellen Form der Hypnose auf mehreren Ebenen. Eine der wichtigsten Unterscheidungen betrifft das Konzept des Unbewussten. Erickson definiert das sogenannte Unbewusste, anders als zu seiner Zeit üblich, als Ort der Kompetenzen und Ressourcen. Alle Fähigkeiten und alles, was je an Erfahrungen gemacht wurde, wird darin „gespeichert“ und steht als Wissen zur Verfügung. Die Konzentration auf dieses innere Wissen und diese intuitive Klugheit, die jedem Menschen innewohnt, kann als Grundlage seiner Arbeitsweise beschrieben werden und wird für das Finden von Lösungen genutzt. Dies wird heute nicht nur in der Klinischen Hypnose, sondern auch in anderen lösungs- und ressourcenorientierten Ansätzen wie z.B. dem von Steve DeShazer, intensiv eingesetzt.

Energy flows where attention goes

Milton H. Ericksons eigene Geschichte – er erkrankte im jugendlichen Alter an Polio und war über lange Zeit völlig gelähmt auch ohne die Möglichkeit zu Sprechen – war ihm diesbezüglich ein konsequenter Lehrmeister. Er begann damals seine gesamte Aufmerksamkeit auf seine Erinnerungen an körperliche Bewegungen zu fokussieren und versuchte dadurch auf einer imaginativen, ganzheitlichen Ebene das Erleben von Bewegung (wieder) herzustellen. Heute verstehen Hypnotherapeuten diese Methode als Trancearbeit. Seine Aussage dazu fasst seine Haltung gut zusammen: „Die Ressourcen, die Du brauchst, findest Du in Deiner eigenen Geschichte.“

Unser Trancealltag

Er geht damit davon aus, dass eine sogenannte Trance kein extra spezifischer Zustand des Menschen ist, der nur im Rahmen einer therapeutischen Begegnung stattfinden kann – sondern, dass Trance ein
alltägliches Phänomen ist, das auch ohne explizite Induktion auftritt. Daraus wird klar, warum Milton Erickson – obwohl der Begründer und Entwickler der modernen Hypnotherapie – nur in etwa einem Fünftel seiner therapeutischen Arbeit eine klassische Tranceinduktion anwendete.

Wenn wir schon einen Körper dabeihaben, dann nützen wir ihn doch … © Gunther Schmidt

Da Milton Erickson in der schlimmsten Zeit seiner Erkrankung keinen Zugang zur verbalen Sprache hatte, verfeinerte und intensivierte er seine Fähigkeiten zur nonverbalen Kommunikation und der Beobachtung feinster Signale des Körpers – in der Hypnotherapie heute bekannt als „ideomotorische Signale“, die zur Kommunikation mit dem Unbewussten und dem darin gespeicherten Wissen herangezogen werden kann.

Utilisation der bisherigen Muster

Mit seiner Gabe Menschen genau zu beobachten, entdeckt er, dass menschliches Verhalten zumeist in Mustern abläuft und, dass die Unterbrechung derzeitiger Muster eine Veränderung einleiten kann – unabhängig davon, wie klein dieser Unterschied im Muster auch sein mag. Erickson war der Zeit damals weit voraus. Die Ergebnisse der modernen Hirnforschung bestätigen heute seine Herangehensweise in den grundlegenden Punkten als sinnvoll – und seine zum Teil wiedererlangte Mobilität ließ ihn diesen Weg auch seinen Patientinnen anbieten. Er entwickelte daraus seinen einzigartigen, alle Angebote, Informationen und Hinweise, die von den Klientinnen und Patienten in die Therapie eingebracht werden, nutzenden Ansatz. Heute kennen wir diese Herangehensweise auch unter dem Begriff der Utilisation

Einladen zu neugierigen Blicken auf Lösungen

Dabei hat die therapeutische Beziehung einen sehr hohen Stellenwert. Er begegnet Menschen mit einer neugierigen Haltung gegenüber ihren individuellen Werthaltungen, Sichtweisen und Glaubensätzen und versucht dadurch ihr Verhalten, ihr Denken und Erleben zu verstehen – für diese Vorgehensweise wurde von Richard Bandler und John Grinder, den Begründern des NLP, der Begriff Pacing etabliert – um dann in einem weiteren Schritt diese zu erweitern und zu neuen Denk- und Erlebnisweisen einzuladen – heute auch bekannt unter dem Begriff Reframing.

Auf gleicher Augenhöhe

Auch hier war Erickson seiner Zeit weit voraus – er sah die Beziehung zwischen Patient und Therapeutin als Begegnung zweier gleich wertvollen und gleich gestellten Individuen und damit die therapeutische Beziehung als einen Kontext für Entwicklung und Entfaltung und weniger als ein hierarchisch anmutendes Lernfeld, wo es einen wissenden Lehrer und eine unwissende Patientin gibt. Er nimmt damit viele Jahre Forschung vorweg und hält sich konsequent an seine Prämisse, dass er günstige Veränderungen nicht direkt „suggerieren“ kann, sondern, dass die Integration neuer Ideen immer einen autonomen Prozess der Patienten darstellt. Heute wird dies in der Autopoiese Forschung hinlänglich beschrieben.

Erickson der Individualist

Erickson hat sich immer dagegen verwehrt die von ihm entwickelten Methoden und Ideen in eine eigene Therapieschule zu integrieren, da er der Ansicht war, dass dies der Einzigartigkeit des einzelnen Menschen niemals gerecht werden könne. Das Zitat aus dem Jahr 1979 unterstreicht diese Haltung. „Jeder Mensch ist ein Individuum. Die Psychotherapie sollte deshalb so definiert werden, dass sie der Einzigartigkeit der Bedürfnisse eines Individuums gerecht wird, statt den Menschen so zurechtzustutzen, dass er in das Prokrustesbett einer hypothetischen Theorie vom menschlichen Verhalten passt.“ So können auch heute mit gleichbleibendem und sogar noch steigendem Interesse – ganz in Abstimmung mit den unterschiedlichen Therapieschulen und der Einzigartigkeit von behandelnden Therapeuten und Klientinnen – die Ideen der Erickson´schen Hypnotherapie im Sinne der Ziele der Menschen angewandt werden.

Erickson‘s Ideen – Copyright?

Die Erickson‘sche Hypnotherapie stellt bis heute die Grundlagen einiger anderer Therapie- und Behandlungskonzepte dar. Wir finden seine Ideen z.B. in der systemischen Psychotherapie, im NLP (neurolinguistisches Programmieren) und auch im Focusing. Wie oben schon erwähnt, erleben wir heute vor allem im Bereich der systemischen Psychotherapie die Verknüpfung mit der Erickson´schen Hypnotherapie als gelungene gegenseitige Befruchtung. Die Weiterentwicklungen in den Bereichen der Systemtheorie oder auch Kybernetik zeigen auf, dass die Ideen Ericksons, erweitert durch diese
systemischen Blickwinkel, noch sinnbringender und zieldienlicher wirksam werden können. Wir verdanken Gunther Schmidt diese Integration, die er bis heute stetig und sehr konsequent weiterentwickelt.

Gunther Schmidt als kreativer und kritischer Schüler Ericksons

In Anlehnung an Gunther Schmidt unterscheidet sich der von uns hier am Hypno-Synstitut – Wien vertretenden Ansatz von der Grundhaltung Ericksons in einem wichtigen Bereich. Wie schon oben beschrieben, definiert Erickson das Unbewusste als unendliche Wissensquelle gefüllt mit Erfahrungen und Kompetenzen. Den bewussten Verstand, das rationale Denken, die sogenannte Vernunft jedoch sieht er als Hindernisse um Zugang zu all diesem Wissen zu bekommen. Dies spiegelt sich in einigen seiner Interventionen wider wie z.B. der Konfusionstechnik, in manchen Bereichen seiner indirekten Kommunikation, der tiefen Trancearbeit,… So sinnvoll dies zu Ericksons Zeit auch gewesen sein mag, aus unserer, am Hypno-Synstitut – Wien vertretenen Sichtweise, achtet dies jedoch den Menschen nicht in seiner Vielfältigkeit und bewertet rationale Prozesse niedriger und weniger sinnvoll als unbewusste und unwillkürliche Prozesse. Aus einer systemischen, allparteilichen Perspektive werden dadurch wichtige Anteile des Menschen ausgegrenzt und nicht wertschätzend integriert.

Die hypnosystemische Haltung

Dies bedeutet nicht, dass einige Interventionen Ericksons den Menschen nicht angeboten werden können oder dürfen – ganz im Gegenteil, dies bedeutet lediglich, dass die dahinterstehende therapeutische Haltung sicherstellen muss, den Menschen transparent darüber aufzuklären, welcher Schritt wann, wie und wofür in einer therapeutischen Arbeit gerade gesetzt wird und ein „Nein“ nicht als sogenannter Widerstand interpretiert wird, sondern als Kompetenz des Menschen auf seine – vielleicht noch nicht klar verstehbaren aber deutlichen spürbaren Anliegen – aufmerksam zu machen. In diesem Denken gibt es keine „richtige“ Intervention, Methode, Hypothese, Denkweise, Glaubenshaltung, – die Richtigkeit und Stimmigkeit all dieser Phänomene ist immer nur im Austausch mit dem Klienten und seinem Erleben ganz individuell möglich. In konsequenter Anwendung dieser Prämissen entwickelt sich eine Haltung der Wertschätzung aller individuellen inneren Anteile sowohl den Patienten und Klientinnen aber auch sich selbst als Therapeutin oder Berater gegenüber, unabhängig davon, ob diese sich aus dem bewussten Denken oder dem unbewussten Erleben heraus zeigen.

As time goes by …

Gunther Schmidt hat diese sinnvolle Integration systemischer und hypnotherapeutischer Ideen zu einem heute auch durch die Ergebnisse der modernen Gehirnforschung unterstützen hypnosystemischen Konzept entwickelt, welches nicht nur in therapeutischen Kontexten, sondern auch in Bereichen der Organisations- und Teamentwicklung, Supervision und Coaching immer mehr zur Anwendung kommt.