Thema
Panikstörungen, Angst, Unsicherheiten und flaue Gefühle sind aus einer physiologisch Perspektive sinnvolle, lebenserhaltende und be-schützende Reaktionen lebender Organismen auf erlebte massive Bedrohungen. Der Körper und das intuitive Wissen bereitet sich in einer „imaginierten Welt“ auf bedrohliche Situation von Jetzt oder auch Einst vor.
In einer Gegenwartswelt sind diese psychophysiologischen Reaktionen für die Betroffenen und auch Menschen in deren Umfeld aber oft nicht nachvollziehbar und können dann als inadäquat, übertrieben oder gestört abgewertet zu werden.
Da den Betroffenen oft ein sinnstiftender Zugang zu ihrem Erleben fehlt, können sie in eskalierende intrapsychische Dynamiken gelangen, die zu einem Verlust von Lebensfreude und -bejahung führen und die, die Gestaltungsmöglichkeiten im gelebten Leben massiv einschränken.
Hypnosystemische Konzepte und Zugänge ermöglichen es, Bezüge zu diesen Lebenserfahrungen und nachhaltig in kompetenzaufbauenden Weise wieder herzustellen und sie in einer ressourcenförderlichen Art zu mehr Wohlbefinden und Selbstwert zu beeinflussen.
Das Seminar bietet in einer bedarfsorientierten Mischung von theoretischen Inputs, Demonstrationen und praktischen Übungen eine nützliche Auswahl von hypnosystemischen Haltungen und Methoden, die sich im Hinblick auf den Umgang mit intensiven Symptomatiken und dem Aufbau kompetenter und flexibler Erlebens – und Kommunikationsformen bewähren.
Mögliche Seminar-Inhalte:
o Tranceprozesse für den Aufbau und die Wiedereinführung von Neugier in psychotherapeutisch schwierigen Situationen
o Hypnosystemische Methoden zur Wiedereinführung von Flexibilität und Zuversicht bei sogenannten „Widerständen“ und Bedenken vor Weiterentwicklung und Veränderungen
o Konstruktive Umgangsformen mit „Wiederholungserleben“ und stigmatisierender Pathologisierung von Menschen
o Metaphorische Zugänge zum Aufbau von Mut und Selbstwert in Situationen von überhöhten Selbst- und Fremderwartungen und -bewertungen
o Umgang mit Klient*innen, die Resignation, Hilflosigkeit und Unmut auf Seiten der Therapeut*innen auslösen
o Ein hypnotherapeutisches Verständnis von Selbstabwertungstendenzen als Hinweis auf unbediente Anliegen und Bedürfnisse
o Erkenntnisse der modernen Gehirnforschung zum ressourcenorientierten Verständnis von Widerstandsphänomenen und einem entwicklungsförderlichen Umgang damit
Das Seminar ist so gestaltet, dass auch Kolleg*innen ohne ausdrückliche Weiterbildung in hypnotherapeutischen Konzepten von den Seminarinhalten profitieren können
Mag. Martina Gross ist hypnosystemische Psychotherapeutin, klinische Psychologin und Supervisorin. Sie arbeitet nach mehrjähriger Leitung des Klinisch Psychologischen Dienstes der Krankenanstalt Rudolfstiftung, Wien seit 2011 in ihrer Praxis Wien. Schwerpunkte Ihrer Arbeit ist die Zusammenarbeit mit Menschen mit somatopsychischen Symptomen, Angstsymptomatiken und anderen Lebensthemen, die es Menschen nicht ermöglichen ihre Potentiale spürbar zu leben.
Martina Gross ist Gründerin des Hypno-Synstitut Wien, Lehrtrainerin der Milton Erickson Gesellschaft und Referentin auf facheinschlägigen Kongressen hypnotherapeutischer und systemischer Gesellschaften.